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Die Serienmördertheorie

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Drei Frauen verschwinden zwischen 1991-1997 in München auf mysteriöse Weise. Kristin Harder (28) im Dezember 1991, Sonja Engelbrecht (19) im April 1995 und Bettina Trabhardt (45) im August 1997. Alle drei Frauen haben sich in den 90er Jahren im Münchner Nachtleben aufgehalten und lediglich bei Kristin Harder konnte einwandfrei attestiert werden, dass ein Kapitalverbrechen vorlag.

Im Jahr 1992, ca. ein Jahr nach Kirstin Harders Verschwinden, fand man ein abgetrenntes Bein im Wald von Neubiberg und ein abgesägter Arm in der Wasserkraftanlage Altheim, wo die Rechtsmedizin später die Identität von Kirstin Harder feststellen konnte.

Betrachtet man die geographische Entfernung hinsichtlich des Verschwindens und der mögliche letzte Aufenthaltsort der Frauen, Kirstin Harder (Schumann’s Gastronomie, Maximilianstraße 36, München), Sonja Engelbrecht (Stiglmaierplatz, München) und Bettina Trabhardt, (englischer Garten, München) so fällt nicht nur dem ortskundigen Münchner sehr schnell auf, dass es sich um ein überschaubares Areal handelt, wo nur wenige  Kilometer Luftlinie zwischen liegen.

Am 13.05.1992, kurz nachdem man Teile des Torsos von Kirstin Harder fand, meldete sich  eine  anonyme Anruferin bei der Polizeiinspektion Neuperlach und erklärte in einem ca. 20-minütigen Gespräch, sie wisse wo sich das Mordhaus befindet und könnte es der Polizei zeigen.

Völlig unverständlich, dass die Dienstelle Neuperlach diesen Anruf zunächst nicht ernst nahm und nicht einmal versuchte dieses Gespräch zu lokalisieren und mitzuschneiden , sowie eine Tonbandaufnahme der Stimme der Frau anzufertigen, die man später ohne weiteres in einer Sendung wie Aktenzeichen XY ungelöst hätte publizieren können.
Diese Fahrlässigkeit und Nichtbeachtung des Anrufes, sowie zeitnahes Handeln, hat vielleicht zwei weiteren Frauen oder sogar noch mehr das Leben gekostet, wenn die anonyme Anruferin wirklich etwas wusste und es sich tatsächlich um einen Serienmörder gehandelt haben dürfte.
Link zu einem weiterführenden Bericht der Merkur Online: Kristin Harder: Kennt Zeugin das Mordhaus?

Der Täter dürfte sehr vertrauenswürdig, gutaussehend, eloquent, gebildet gewesen sein, der bei seinen Taten weder Empathie, noch Mitleid mit seinen Opfern zeigte, sowie mit durchdachter Intelligenz und brutaler Kälte später vorgegangen ist. Eine Art deutscher Ted Bundy, der aufgrund seines Charismas sich durchaus bewusst gewesen ist, wie er auf Frauen wirkte und der sich dadurch schnell das Vertrauen von Frauen erschlich. Die Münchner Presse verwendete dazu später u.a. auch den Begriff “ Womanizer“.
Ein Täter, der einen Masterplan in der Tasche hatte und im Münchner Nachtleben aktiv gewesen ist und sich ganz gezielt Frauen aussuchte, welche in sein Beuteschema passten. Ein Mensch, der möglicherweise keinerlei dissoziale Verhaltensauffälligkeiten im alltäglichen Leben/Beruf zeigte, sowie sehr akribisch bei der Spurenbeseitigung vorging und über Ortskenntnisse verfügte. Hatte er bei seiner ersten Tat (Kristin Harder) noch Mühe bei der Spuren-und Leichenbeseitigung, so könnte er bei den darauf folgenden Taten rational durchdachter vorgegangen sein, um keinerlei Rückschlüsse  auf seine Identität zu zulassen.

Die Polizei schloss im Mai 2010 nach intensiven Ermittlungen die Taten eines Serienmörders aus und teilte in einer Pressemitteilung mit, dass keinerlei Zusammenhang zwischen den drei verschwundenen Frauen bestehe.

Weiterführende Links:
Das schreckliche Ende von Kristin
Drei Frauenleichen: zwei Morde und ein Suizid
„Ich habe doch nichts gemacht“
Ein Rendezvous ohne Wiederkehr

Vielen Dank an Herrn A. S. für die Erstellung und Bereitstellung dieses Beitrags.

Am Stiglmaierplatz

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Telefonzellen Stiglmaierplatz 1995

Die Telefonzellen am Stiglmaierplatz im Jahr 1995. In einer dieser Telefonzellen soll Sonja angeblich das letzte Mal gesehen worden sein.

Nach Roberts Aussage gingen Sonja und er am Stiglmaierplatz in eine der beiden Telefonzellen am Taxistand. Sonja wollte angeblich jetzt doch ihre Schwester anrufen. Dazu übergab er ihr, nach Aussage, seine Telefonkarte. Er behauptete weiter, daß er bei Sonjas angeblichem Telefongespräch mit in der Telefonzelle war. Sonja soll in seinem Beisein die erste Telefonziffer gewählt haben. Später äußerte er, daß die Telefonkarte möglicherweise defekt gewesen sein könnte, obwohl er vorher behauptete, daß sie noch einen Wert von DM 6 ,– hatte. Diese Aussagen sind höchst widersprüchlich, da ein Kartenfehler vom Automaten direkt angezeigt wird. Wäre die Telefonkarte tatsächlich defekt gewesen, hätte er das bereits in der Telefonzelle erkennen müssen. Denn eine Wahlaufnahme wäre mit einer defekten Karte gar nicht möglich gewesen.

Telefonzellen Stiglmaierplatz 2 1995

Auf diesem Bild kann man sich sehr gut die Entfernung zwischen Telefonzelle und Trambahn Haltestelle ansehen.

Plötzlich sei die Tram gekommen und Robert habe schlagartig die Zelle verlassen, um zur Tram zu rennen. Angeblich hat er sich auch nicht mehr nach Sonja umgeschaut. Die Tram will Robert um 2:28 Uhr bestiegen haben. In der Tram will er dann eine Gruppe von sechs Amerikanern oder Engländern, die zu ihm in die Tram gestiegen sind, nach der Uhrzeit gefragt haben. Einer dieser Touristen soll auf die Frage nach der Uhrzeit hin scherzhaft geantwortet haben „zu spät für dich“. Nachdem Robert von der Gruppe die Uhrzeit nicht erfuhr, fragte er nun angeblich den Trambahnfahrer nach der Uhrzeit. Dieser soll ihm die Uhrzeit dann mitgeteilt haben.

Der besagte Trambahnfahrer wurde später von der Polizei ausfindig gemacht. Er konnte sich allerdings nicht daran erinnern, dass ihn jemand in dieser Nacht nach der Uhrzeit gefragt haben will.

 

– Warum hatte es Robert auf einmal so eilig die Tram zu erreichen, obwohl er es doch zuvor nach Julians Aussage gar nicht eilig hatte und aus der Wohnung förmlich hinausgeworfen werden musste?
– Wie konnte Robert die Uhren am Stiglmaierplatz angeblich übersehen, obwohl er doch als er und Sonja aus der Schleißheimerstraße kamen ganz genau auf diese Uhren zulief?
– Warum war es für Robert so wichtig die Uhrzeit zu erfahren, als er sich bereits in der Tram befand? Sein nächstes  Ziel, der Münchner Hauptbahnhof, ist nur zwei kurze Haltestellen vom Stiglmaierplatz entfernt. Am Gebäude des Hauptbahnhofes befindet sich eine sehr große Uhr. Die Uhr am Münchner Hauptbahnhof sollte jedem Münchner Einwohner bekannt sein. Insbesondere Robert, der sich ja desöfteren mit Sonja und ihren Freundinnen am Hauptbahnhof traf.

Stiglmaierplatz Uhren

Das Bild zeigt die Uhr an der Haltestelle am Stiglmaierplatz, die Robert übersehen haben will. Die Uhr ist von allen Seiten gut sichtbar und sie ist des Nachts sogar beleuchtet.

Desweiteren kann man voraussetzen, dass jedermann bekannt ist, dass sich an einem Hauptbahnhof allgemein unzählige Uhren befinden.
– Warum hat Robert Sonja allein am Stiglmaierplatz zurück gelassen, obwohl sie doch kurz zuvor angeblich äußerte dass sie Angst habe und sich beobachtet und verfolgt fühlte?
– Warum soll Sonja es freiwillig vorgezogen haben, alleine am Stiglmaierplatz stehen zu bleiben und auf eine ungesicherte Abholung ihre Schwester oder ihre Eltern zu warten, wenn sie doch angeblich Angst hatte?
– War es Sonja nicht klar das ihre Wartezeit bei einer Auto-Abholung länger gewesen wäre, als die Heimfahrt mit der Tram?
– Warum konnte der Trambahnfahrer nicht bestätigen, dass Robert ihn nach der Uhrzeit fragte? In der Trambahn ist ein Schild angebracht, auf dem steht dass es verboten ist den Trambahnfahrer anzusprechen. Es ist anzunehmen, dass die meisten Menschen sich an dieses Verbot halten. Somit dürfte das Angesprochen werden für den Trambahnfahrer eine eher außergewöhnliche und erinnerungswürdige Situation darstellen.
– Wie konnte Robert das Aussehen des Trambahnfahrers beschreiben, obwohl man als Fahrgast den Trambahnfahrer gar nicht richtig sehen kann, da er durch einen Vorhang abgegrenzt ist?

Vielen Dank an Herrn S.S. für die Bereitstellung von Fotomaterial der aktuellen örtlichen Begebenheiten.

Der Rückweg von der Schellingstraße zum Stiglmaierplatz

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Nach Aussage verließen Sonja und Robert angeblich um ca. 2:10 Uhr die Wohnung in der Schellingsstraße, um zu Fuß über die Schelling- und die Schleißheimerstraße (vorbei am „Vollmond“) zum Stiglmaierplatz (Trambahn/U-Bahn Station) zu gehen.  Sonja hatte einen relativ langsamen Gang, darüber hinaus war sie laut Aussage von Julian sehr müde.
Der Fußweg von der Wohnung in der Schellingstraße bis zum Stiglmaierplatz ist ca. 1,2 km lang. Für einen Fußweg von 1,2 km benötigt eine durchschnittliche Person ca. 15 Minuten. Sonja hatte wie bereits erwähnt einen eher langsamen Gang und war zusätzlich müde, so dass man annehmen muss, das sie eher 20 Minuten für den Fußmarsch benötigte.

Auf der Wegstrecke von der Schellingstraße zum Stiglmaierplatz befanden sich damals mehrere öffentliche Telefonzellen, an denen Sonja und Robert vorbei kamen. Es hätten sich dadurch mehrere Möglichkeiten für Sonja ergeben zu telefonieren.

Schleissheimerstrasse-Gebuesch

Das besagte Gebüsch in der Schleißheimerstraße, in dem Sonja angeblich austreten musste. Das Bild stammt aus dem Jahr 2014.

Am Gesundheitsamt, in einem Gebüsch, musste Sonja laut Robert angeblich austreten. Zu diesem Zweck ging sie in das Gebüsch, kam aber kurz darauf wieder heraus und soll geäußert haben, dass sie Angst habe, sich beobachtet und verfolgt fühle. Robert habe dies nicht weiter gekümmert. Später gab Robert dann noch zwei weitere Orte an, an denen Sonja angeblich austreten gewesen sein soll. Er war sich, wie er selbst sagte, nicht mehr sicher wo genau Sonja austreten ging.
Sonja trug an diesem Abend eine sehr enge schwarze Lederhose. Es ist anzunehmen, dass sie diese enge Lederhose nicht so einfach und schnell, noch dazu bei Dunkelheit, in einem Gebüsch hätte ausziehen können. Hinzukommend ist es grundsätzlich für Frauen sowieso ein eher ungewöhnliches Verhalten, in einem Gebüsch oder auf der Straße auszutreten.

Die zu Julians Wohnung nächstgelegene Trambahn Station befindet sich an der Lothstraße (Haltestelle Hochschule München). Der Fußweg zu dieser Trambahn Haltestelle beträgt ca. 460 Meter, das sind ca. 6 Minuten Fußmarsch. Desweiteren befindet sich eine weitere Trambahn Haltestelle (Haltestelle Sandstraße) direkt am Gesundheitsamt, an dem Sonja angeblich austreten musste. Der Fußweg von Julians Wohnung in der Schellingstraße bis zur Sandstraße beträgt ca. 800 Meter. Ca. 10 Minuten Gehweg.
An diesen beiden Haltestellen fährt, ebenso wie am Stiglmaierplatz, die Nachttram Linie N20 mit der Sonja und Robert nach Hause fahren konnten.

– Warum haben Sonja und Robert angeblich den viel längeren Fußmarsch zum Stiglmaierplatz begangen, anstatt eine der beiden näher gelegenen Trambahnhaltestelle davor zu nutzen?
– Wie will Robert um 2:28 Uhr in die Trambahn am Stiglmaierplatz eingestiegen sein sollen, wenn beide erst um 2:10 die Wohnung verlassen haben und allein der Fußmarsch (ohne Austreten und ohne Betreten der Telefonzelle am Stiglmaierplatz) schon mindestens 20 Minuten dauerte?
– Warum musste Sonja so kurz nach dem sie die Wohnung in der Schellingstraße verlassen hatte austreten? Hätte sie nicht in der Wohnung viel bequemer auf die Toilette gehen können?
– Warum fiel es Robert erst später ein, dass Sonja angeblich austreten wollte?
– Warum konnte Robert nicht mehr genau sagen wo Sonja angeblich austreten musste, so dass er der Polizei drei verschiedene Orte nannte?
– Von wem fühlte sich Sonja beobachtet und verfolgt?
– Warum war Robert nicht sonderlich berührt, als Sonja angeblich Angst hatte und sich beobachtet und verfolgt fühlte, wie er angab?

Vielen Dank an Herrn S.S. für die Bereitstellung von Fotomaterial der aktuellen örtlichen Begebenheiten.

Die Anhalter Theorie

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Für die Polizei ist es bis dato die wohl bequemste aller möglichen Erklärungen, dass Sonja zu einer für sie unbekannten Person ins Auto eingestiegen sein soll.

Wie kommt die Polizei auf diese These?

Sonjas damalige Freundin Lucie hat u.a. bei der Polizei ausgesagt, dass Sonja angeblich des Öfteren per Anhalter gefahren wäre. Nachdem Sonjas Mutter Lucie daraufhin damit konfrontierte, gab Lucie zu,  dass sich diese Aussage auf ein einziges Mal bezog, als Sonja vor dem Lokal „Liberty“ Jugendliche fragte, ob man sie, sowie ihre Freundinnen mit dem Auto mitnehmen würde. Diese spontane Mitfahrgelegenheit kam jedoch nicht zustande. Alleine wäre Sonja, soweit bekannt ist, nie freiwillig ohne Anwesenheit, Zureden oder Verbürgen von Bekannten in ein fremdes Auto eingestiegen.
In diesem Zusammenhang behauptete Robert der sog. letzte Begleiter, dass Sonja während eines Englandaufenthaltes öfters per Anhalter gefahren sei. Ob diese Aussage von Robert der Wahrheit entspricht, ist ungewiss.
Äußerst fraglich jedoch, ob jemand, der ansonsten nie per Anhalter fährt, dies dann ausgerechnet in einem fremden Land macht.

Aus welchem Grund soll Sonja am 11.04.1995 gegen 2:30 Uhr vom Stiglmaierplatz per Anhalter gefahren sein?

Telefonzellen Stiglmaierplatz 2 1995

Auf diesem Bild kann man sich sehr gut die Entfernung zwischen Telefonzelle und Trambahn Haltestelle ansehen.

Angeblich stand sie in der Telefonzelle am Stiglmaierplatz als die Trambahn der Linie N20 einfuhr, mit der sie nach Hause hätte fahren können. Sie hätte nur ca. zwei Meter über die Straße laufen müssen um die Trambahn zu erreichen. Ein Katzensprung. Mit dieser Tram hätte sie zum Hauptbahnhof fahren können und hätte von dort aus bequem die Linie N19 nach Hause nach Laim nehmen können.

Selbst wenn Sonja die N20 wirklich verpasst hätte (was aufgrund der kurzen Entfernung zwischen Telefonzelle und Trambahnhaltestelle kaum möglich ist), so hätte sie immer noch zu Fuß zum Hauptbahnhof gehen können. Der Fußweg vom Stiglmaierplatz bis zum Hauptbahnhof beträgt ca. 10-15 Minuten. Am Hauptbahnhof hätte sie auf die N19 warten können, die damals um die fragliche Uhrzeit nachweislich immer noch im Stundentakt fuhr.

Einen gültigen Fahrausweis für die öffentlichen Verkehrsmittel hatte Sonja bei sich und es ist von vorneherein geplant gewesen, mit den öffentlichen Verkehrsmitteln wieder nach Hause zu fahren.

Warum sollte sie es also vorgezogen haben, zu einer fremden Person ins Auto einzusteigen, anstatt mit der Trambahn sicher und unproblematisch nach Hause zu fahren?

Ihre Eltern (und auch ihre Schwester) hätten von Laim aus rund 30 Minuten benötigt um zum Stiglmaierplatz zu kommen. In der gleichen Zeit wäre Sonja bereits zu Hause gewesen, wenn sie die Trambahn genommen hätte.

Der Stiglmaierplatz befindet sich sehr zentral gelegen mitten in der Münchner Innenstadt. Er eignet sich allein durch seine geographische Lage überhaupt nicht zum Trampen, da vorbei fahrende Autos in unzählige verschiedene Richtungen fahren. Es ist eine Sache sich als Tramper an eine Autobahn zu stellen und darauf zu hoffen in Fahrtrichtung mitgenommen zu werden, aber es ist eine völlig andere Sache mitten in einer Großstadt zu trampen. Noch dazu mitten in der Nacht und als Frau!

Wie hoch ist wohl die Wahrscheinlichkeit in einer großen Stadt wie München mitten in der Nacht am Stiglmaierplatz ausgerechnet eine Person zu finden die a) bereit ist eine Tramperin mitzunehmen und die b) auch noch in Richtung Laim fährt?

Wohl ein äußerst waghalsiges und auch gefährliches Unterfangen darauf zu spekulieren mitten in der Nacht als junge attraktive Frau gegen 2:30 Uhr vom Stiglmaierplatz mitgenommen zu werden, um sicher und gefahrenlos nach Hause zu kommen.

Der fragwürdige Anruf bei der Schwester

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Angeblich äußerte Sonja bereits in der Wohnung in der Schellingstraße gegenüber Robert, Josef und Julian, dass sie ihre ältere Schwester anrufen möchte, um sich von ihr mit dem Auto abholen zu lassen. Da es bereits so spät in der Nacht war (ca. 1 oder 2 Uhr) wollen ihr die Jungs aufgrund der späten Uhrzeit davon abgeraten haben ihre Schwester anzurufen.
Am Stiglmaierplatz soll Sonja allerdings laut Robert erneut geäußert haben, dass sie nun ihre Schwester anrufen möchte. Aus diesem Grund begaben sich Sonja und Robert angeblich zusammen in eine der Telefonzellen am Stiglmaierplatz.

Soweit die Aussagen der drei Jungs. Es bestehen allerdings große Zweifel, ob sich dies alles wirklich so abgespielt hat. Denn:

Sonja hat zuvor noch nie ihre Schwester mitten in der Nacht angerufen, um sich von ihr abholen zu lassen. Es war vollkommen unüblich, dass die Schwestern sich gegenseitig des Nachts abholten. Es war vielmehr üblich, dass Sonja ihre Eltern anrief wenn sie Nachts abgeholt werden wollte. Sonja wusste, dass ihre Eltern auch noch zu dieser späten Stunde bereit gewesen wären sie abzuholen.

Sonja konnte sich gar nicht sicher sein, dass sie ihre Schwester überhaupt telefonisch in deren Wohnung erreichen würde. Denn ihre Schwester übernachtete auch des öfteren bei ihrem damaligen Freund.

Sonja kannte die Telefonnummer ihrer Schwester nicht auswendig. Sonjas Schwester wohnte damals nur ca. 800 Meter von der elterlichen Wohnung entfernt und kam so gut wie jeden Tag nach Hause. Sonja rief ihre Schwester nur sehr selten an, da sie ihre Schwester ja sowieso ständig persönlich in der elterlichen Wohnung antraf. Hinzu kommt das Sonjas Schwester damals eine noch recht neue und sehr lange Telefonnummer hatte, die man sich schlecht merken konnte. Sonja hatte aufgrund der seltenen Anrufe bei ihrer Schwester noch gar keine Gelegenheit sich deren neue Telefonnummer einzuprägen.

Die Telefonnummer von Sonjas Schwester stand damals nicht im Telefonbuch, so dass auch das Heraussuchen der Nummer in einem öffentlichen Telefonbuch nicht möglich gewesen wäre.

– Sonjas Notizbüchlein, in dem sie unter anderem auch die Telefonnummer ihrer Schwester notiert hatte, hatte sie am 11.04.1995 nicht dabei.

Wie hätte Sonja also ihre Schwester anrufen sollen?

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