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Am Stiglmaierplatz

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Telefonzellen Stiglmaierplatz 1995

Die Telefonzellen am Stiglmaierplatz im Jahr 1995. In einer dieser Telefonzellen soll Sonja angeblich das letzte Mal gesehen worden sein.

Nach Roberts Aussage gingen Sonja und er am Stiglmaierplatz in eine der beiden Telefonzellen am Taxistand. Sonja wollte angeblich jetzt doch ihre Schwester anrufen. Dazu übergab er ihr, nach Aussage, seine Telefonkarte. Er behauptete weiter, daß er bei Sonjas angeblichem Telefongespräch mit in der Telefonzelle war. Sonja soll in seinem Beisein die erste Telefonziffer gewählt haben. Später äußerte er, daß die Telefonkarte möglicherweise defekt gewesen sein könnte, obwohl er vorher behauptete, daß sie noch einen Wert von DM 6 ,– hatte. Diese Aussagen sind höchst widersprüchlich, da ein Kartenfehler vom Automaten direkt angezeigt wird. Wäre die Telefonkarte tatsächlich defekt gewesen, hätte er das bereits in der Telefonzelle erkennen müssen. Denn eine Wahlaufnahme wäre mit einer defekten Karte gar nicht möglich gewesen.

Telefonzellen Stiglmaierplatz 2 1995

Auf diesem Bild kann man sich sehr gut die Entfernung zwischen Telefonzelle und Trambahn Haltestelle ansehen.

Plötzlich sei die Tram gekommen und Robert habe schlagartig die Zelle verlassen, um zur Tram zu rennen. Angeblich hat er sich auch nicht mehr nach Sonja umgeschaut. Die Tram will Robert um 2:28 Uhr bestiegen haben. In der Tram will er dann eine Gruppe von sechs Amerikanern oder Engländern, die zu ihm in die Tram gestiegen sind, nach der Uhrzeit gefragt haben. Einer dieser Touristen soll auf die Frage nach der Uhrzeit hin scherzhaft geantwortet haben „zu spät für dich“. Nachdem Robert von der Gruppe die Uhrzeit nicht erfuhr, fragte er nun angeblich den Trambahnfahrer nach der Uhrzeit. Dieser soll ihm die Uhrzeit dann mitgeteilt haben.

Der besagte Trambahnfahrer wurde später von der Polizei ausfindig gemacht. Er konnte sich allerdings nicht daran erinnern, dass ihn jemand in dieser Nacht nach der Uhrzeit gefragt haben will.

 

– Warum hatte es Robert auf einmal so eilig die Tram zu erreichen, obwohl er es doch zuvor nach Julians Aussage gar nicht eilig hatte und aus der Wohnung förmlich hinausgeworfen werden musste?
– Wie konnte Robert die Uhren am Stiglmaierplatz angeblich übersehen, obwohl er doch als er und Sonja aus der Schleißheimerstraße kamen ganz genau auf diese Uhren zulief?
– Warum war es für Robert so wichtig die Uhrzeit zu erfahren, als er sich bereits in der Tram befand? Sein nächstes  Ziel, der Münchner Hauptbahnhof, ist nur zwei kurze Haltestellen vom Stiglmaierplatz entfernt. Am Gebäude des Hauptbahnhofes befindet sich eine sehr große Uhr. Die Uhr am Münchner Hauptbahnhof sollte jedem Münchner Einwohner bekannt sein. Insbesondere Robert, der sich ja desöfteren mit Sonja und ihren Freundinnen am Hauptbahnhof traf.

Stiglmaierplatz Uhren

Das Bild zeigt die Uhr an der Haltestelle am Stiglmaierplatz, die Robert übersehen haben will. Die Uhr ist von allen Seiten gut sichtbar und sie ist des Nachts sogar beleuchtet.

Desweiteren kann man voraussetzen, dass jedermann bekannt ist, dass sich an einem Hauptbahnhof allgemein unzählige Uhren befinden.
– Warum hat Robert Sonja allein am Stiglmaierplatz zurück gelassen, obwohl sie doch kurz zuvor angeblich äußerte dass sie Angst habe und sich beobachtet und verfolgt fühlte?
– Warum soll Sonja es freiwillig vorgezogen haben, alleine am Stiglmaierplatz stehen zu bleiben und auf eine ungesicherte Abholung ihre Schwester oder ihre Eltern zu warten, wenn sie doch angeblich Angst hatte?
– War es Sonja nicht klar das ihre Wartezeit bei einer Auto-Abholung länger gewesen wäre, als die Heimfahrt mit der Tram?
– Warum konnte der Trambahnfahrer nicht bestätigen, dass Robert ihn nach der Uhrzeit fragte? In der Trambahn ist ein Schild angebracht, auf dem steht dass es verboten ist den Trambahnfahrer anzusprechen. Es ist anzunehmen, dass die meisten Menschen sich an dieses Verbot halten. Somit dürfte das Angesprochen werden für den Trambahnfahrer eine eher außergewöhnliche und erinnerungswürdige Situation darstellen.
– Wie konnte Robert das Aussehen des Trambahnfahrers beschreiben, obwohl man als Fahrgast den Trambahnfahrer gar nicht richtig sehen kann, da er durch einen Vorhang abgegrenzt ist?

Vielen Dank an Herrn S.S. für die Bereitstellung von Fotomaterial der aktuellen örtlichen Begebenheiten.

Der Rückweg von der Schellingstraße zum Stiglmaierplatz

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Nach Aussage verließen Sonja und Robert angeblich um ca. 2:10 Uhr die Wohnung in der Schellingsstraße, um zu Fuß über die Schelling- und die Schleißheimerstraße (vorbei am „Vollmond“) zum Stiglmaierplatz (Trambahn/U-Bahn Station) zu gehen.  Sonja hatte einen relativ langsamen Gang, darüber hinaus war sie laut Aussage von Julian sehr müde.
Der Fußweg von der Wohnung in der Schellingstraße bis zum Stiglmaierplatz ist ca. 1,2 km lang. Für einen Fußweg von 1,2 km benötigt eine durchschnittliche Person ca. 15 Minuten. Sonja hatte wie bereits erwähnt einen eher langsamen Gang und war zusätzlich müde, so dass man annehmen muss, das sie eher 20 Minuten für den Fußmarsch benötigte.

Auf der Wegstrecke von der Schellingstraße zum Stiglmaierplatz befanden sich damals mehrere öffentliche Telefonzellen, an denen Sonja und Robert vorbei kamen. Es hätten sich dadurch mehrere Möglichkeiten für Sonja ergeben zu telefonieren.

Schleissheimerstrasse-Gebuesch

Das besagte Gebüsch in der Schleißheimerstraße, in dem Sonja angeblich austreten musste. Das Bild stammt aus dem Jahr 2014.

Am Gesundheitsamt, in einem Gebüsch, musste Sonja laut Robert angeblich austreten. Zu diesem Zweck ging sie in das Gebüsch, kam aber kurz darauf wieder heraus und soll geäußert haben, dass sie Angst habe, sich beobachtet und verfolgt fühle. Robert habe dies nicht weiter gekümmert. Später gab Robert dann noch zwei weitere Orte an, an denen Sonja angeblich austreten gewesen sein soll. Er war sich, wie er selbst sagte, nicht mehr sicher wo genau Sonja austreten ging.
Sonja trug an diesem Abend eine sehr enge schwarze Lederhose. Es ist anzunehmen, dass sie diese enge Lederhose nicht so einfach und schnell, noch dazu bei Dunkelheit, in einem Gebüsch hätte ausziehen können. Hinzukommend ist es grundsätzlich für Frauen sowieso ein eher ungewöhnliches Verhalten, in einem Gebüsch oder auf der Straße auszutreten.

Die zu Julians Wohnung nächstgelegene Trambahn Station befindet sich an der Lothstraße (Haltestelle Hochschule München). Der Fußweg zu dieser Trambahn Haltestelle beträgt ca. 460 Meter, das sind ca. 6 Minuten Fußmarsch. Desweiteren befindet sich eine weitere Trambahn Haltestelle (Haltestelle Sandstraße) direkt am Gesundheitsamt, an dem Sonja angeblich austreten musste. Der Fußweg von Julians Wohnung in der Schellingstraße bis zur Sandstraße beträgt ca. 800 Meter. Ca. 10 Minuten Gehweg.
An diesen beiden Haltestellen fährt, ebenso wie am Stiglmaierplatz, die Nachttram Linie N20 mit der Sonja und Robert nach Hause fahren konnten.

– Warum haben Sonja und Robert angeblich den viel längeren Fußmarsch zum Stiglmaierplatz begangen, anstatt eine der beiden näher gelegenen Trambahnhaltestelle davor zu nutzen?
– Wie will Robert um 2:28 Uhr in die Trambahn am Stiglmaierplatz eingestiegen sein sollen, wenn beide erst um 2:10 die Wohnung verlassen haben und allein der Fußmarsch (ohne Austreten und ohne Betreten der Telefonzelle am Stiglmaierplatz) schon mindestens 20 Minuten dauerte?
– Warum musste Sonja so kurz nach dem sie die Wohnung in der Schellingstraße verlassen hatte austreten? Hätte sie nicht in der Wohnung viel bequemer auf die Toilette gehen können?
– Warum fiel es Robert erst später ein, dass Sonja angeblich austreten wollte?
– Warum konnte Robert nicht mehr genau sagen wo Sonja angeblich austreten musste, so dass er der Polizei drei verschiedene Orte nannte?
– Von wem fühlte sich Sonja beobachtet und verfolgt?
– Warum war Robert nicht sonderlich berührt, als Sonja angeblich Angst hatte und sich beobachtet und verfolgt fühlte, wie er angab?

Vielen Dank an Herrn S.S. für die Bereitstellung von Fotomaterial der aktuellen örtlichen Begebenheiten.

Der fragwürdige Anruf bei der Schwester

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Angeblich äußerte Sonja bereits in der Wohnung in der Schellingstraße gegenüber Robert, Josef und Julian, dass sie ihre ältere Schwester anrufen möchte, um sich von ihr mit dem Auto abholen zu lassen. Da es bereits so spät in der Nacht war (ca. 1 oder 2 Uhr) wollen ihr die Jungs aufgrund der späten Uhrzeit davon abgeraten haben ihre Schwester anzurufen.
Am Stiglmaierplatz soll Sonja allerdings laut Robert erneut geäußert haben, dass sie nun ihre Schwester anrufen möchte. Aus diesem Grund begaben sich Sonja und Robert angeblich zusammen in eine der Telefonzellen am Stiglmaierplatz.

Soweit die Aussagen der drei Jungs. Es bestehen allerdings große Zweifel, ob sich dies alles wirklich so abgespielt hat. Denn:

Sonja hat zuvor noch nie ihre Schwester mitten in der Nacht angerufen, um sich von ihr abholen zu lassen. Es war vollkommen unüblich, dass die Schwestern sich gegenseitig des Nachts abholten. Es war vielmehr üblich, dass Sonja ihre Eltern anrief wenn sie Nachts abgeholt werden wollte. Sonja wusste, dass ihre Eltern auch noch zu dieser späten Stunde bereit gewesen wären sie abzuholen.

Sonja konnte sich gar nicht sicher sein, dass sie ihre Schwester überhaupt telefonisch in deren Wohnung erreichen würde. Denn ihre Schwester übernachtete auch des öfteren bei ihrem damaligen Freund.

Sonja kannte die Telefonnummer ihrer Schwester nicht auswendig. Sonjas Schwester wohnte damals nur ca. 800 Meter von der elterlichen Wohnung entfernt und kam so gut wie jeden Tag nach Hause. Sonja rief ihre Schwester nur sehr selten an, da sie ihre Schwester ja sowieso ständig persönlich in der elterlichen Wohnung antraf. Hinzu kommt das Sonjas Schwester damals eine noch recht neue und sehr lange Telefonnummer hatte, die man sich schlecht merken konnte. Sonja hatte aufgrund der seltenen Anrufe bei ihrer Schwester noch gar keine Gelegenheit sich deren neue Telefonnummer einzuprägen.

Die Telefonnummer von Sonjas Schwester stand damals nicht im Telefonbuch, so dass auch das Heraussuchen der Nummer in einem öffentlichen Telefonbuch nicht möglich gewesen wäre.

– Sonjas Notizbüchlein, in dem sie unter anderem auch die Telefonnummer ihrer Schwester notiert hatte, hatte sie am 11.04.1995 nicht dabei.

Wie hätte Sonja also ihre Schwester anrufen sollen?

Die Wohnung in der Schellingstraße

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Schellingstrasse 1995

Die Wohnung in der Schellingstraße im Jahr 1995

Angeblich blieben die vier bis etwa 20 Minuten vor 1 Uhr früh im Lokal „Vollmond“, um danach zu Fuß zu Julians Wohnung zu gehen. Julians Eltern waren zufällig nicht zu Hause. Die Wohnung befindet sich in der Schellingstraße (Hausnummer bekannt), also etwa 8 Minuten Fußmarsch vom Lokal entfernt. Julian äußerte, das er Sonja und Robert nicht dazu aufforderte ihn und Josef in die Wohnung seiner Eltern zu begleiten und das es ihm auch nicht sonderlich recht war, da er eigentlich schlafen wollte. Angeblich sind ihm Sonja und Robert einfach zur Wohnung gefolgt.

Nach Julians Aussage hielten sich Sonja und Robert bis ca. 2:10 Uhr dort auf, er musste sie förmlich hinausschmeißen, da er sich mit seinem Freund Josef nun endlich zur Ruhe begeben wollte. Weiter behauptete Julian, dass Robert überhaupt keine Eile zeigte und bis dahin auch keine Anstalten machte zu gehen. Des weiteren das sich Sonja die gesamte Zeit im Lokal, wie auch in der Wohnung auffällig müde verhielt. Angeblich wollte Sonja bereits in der Wohnung ihre Schwester anrufen, um sich von ihr mit dem Auto abholen zu lassen. Julian äußerte dazu, dass man dort meinte, dies um solche Zeit nicht mehr zu tun. Soweit Sonjas Eltern es wissen, wurde bei der polizeilichen Einvernahme geäußert, dass Sonja Angst gehabt hätte, ihre Schwester anzurufen.

Vollkommen konträr zu dem was die drei Jungs aussagten (Sonja und Robert sollen gegen 21:40 im „Vollmond“ eingetroffen sein), steht die Aussage einer Bewohnerin in Julians Haus. Sie sagte aus, dass sie Sonja und Robert bereits gegen ca. 22 Uhr im Hausflur im Wohnhaus in der Schellingstraße gesehen hat.  Die Aussage dieser Nachbarin wurde in der öffentlichen Berichterstattung von der Polizei noch nie erwähnt.

Gegen ca. 2:00 Uhr erhielt Sonjas Freundin Maria einen sehr sonderbaren Anruf. Jemand rief bei ihr zu Hause an und äußerte mit verstellter Stimme obskure Äußerungen und Drohungen. Maria war überzeugt, dass Robert der Anrufer war. Ihre Eltern waren nicht zu Hause und nur die Clique konnte dies wissen. Eine Schulfreundin war bei ihr. Maria hatte nach dem Anruf dermaßen Angst, dass sie zu ihrer Nachbarin ging.  Im Rahmen der Einvernahme berichtete sie diesen Vorfall der Polizei. Die Polizei beurteilte diesen Anruf als nicht relevant, Maria wurde aber dennoch angehalten, hierüber Stillschweigen zu wahren.
Ein ehemaliges Sektenmitglied deutet diesen Anruf als eine in der Sektenszene durchaus übliche Art der Androhung von Sanktionen bei Ungehorsam. 

Laut Julian hat niemand in seiner Wohnung telefoniert. Und auch Robert stritt zuerst ab, den besagten Anruf bei Maria getätigt zu haben. Zumal man ja dort angeblich allgemein der Meinung war, um diese Zeit niemanden mehr mit einem Telefonanruf belästigen zu können.
Am 23.05.1996, gab Kriminaloberrat Nagel gegenüber Sonjas Eltern zu, dass Robert gestanden hat, diesen Anruf getätigt zu haben und zwar von Julians Wohnung aus! 

Schellingstrasse1

Das gleiche Wohnhaus in der Schellingstraße im Jahr 2014

Es ist an dieser Stelle wissenswert, dass Maria später noch weitere Anrufe erhielt. Maria wollte nach Sonjas Verschwinden nichts mehr mit der Gruppe zu tun haben. Sonjas andere Freundinnen Lucie, Anna und Elli versuchten immer wieder Maria zurück in die Gruppe zu holen. Sie riefen Maria mehrmals an und drängten, dass sie sich wieder mit ihnen treffen solle. Am 23.09.1995 um 4 Uhr früh wurde Maria von Lucie und der Clique vom Hauptbahnhof aus angerufen und terrorisiert. Am 28.03.1996 rief sogar unüblicherweise Robert bei ihr an.

Die Mieter unter Julians Wohnung, wie auch deren Freunde und Freundinnen kannten Sonja von früher. Laut Aussage dieser Familie hatte Julian, wenn seine Eltern nicht zu Hause waren, Besuch von obskuren Gestalten. Desweiteren äußerten sie, dass es in Julians Wohnung häufig laut zugeht. Da es sich bei dem Haus in der Schellingstraße um ein hellhöriges Haus handelt, fällt dies auf. Es gibt auch Behauptungen, dass Julian haschte und dealte. In diesem Zusammenhang ist auch erwähnenswert, dass bei polizeilichen Vernehmungen auch Aussagen über Drogen erfolgten, die Sonjas Eltern jedoch nicht genau bekannt wurden.

In der Nacht vom 10.04./11.04.1995 wurde in Julians Haus und aus dessen Wohnung von den Hausbewohnern kein störender Lärm wahrgenommen. Die vier hätten sich somit äußerst still verhalten haben müssen, obwohl angeblich auch noch Musik angehört worden sein soll. Auch ein in diesem Haus wohnender aufmerksamer pensionierter Polizist hat hier nichts Störendes festgestellt.
Nachdem Sonjas Vater im Haus war, hörten laut Aussage der Bewohner der unteren Wohnung die Besuche der obskuren Gestalten bei Julian auf.

Ca. 1/2 Jahr nachdem Sonja verschwunden war, hängten Sonjas Eltern ein Suchplakat bei Julians Haus auf. Die Bewohnerin, die unter Julians Wohnung wohnte beobachtete, wie Julian, als er das Suchplakat sah, einen großen Bogen um dieses machte und auf die andere Straßenseite ging.

– Warum behauptete Julian, dass niemand in seiner Wohnung telefoniert hätte, obwohl Robert den Anruf bei Maria später zugab?
– Warum stritt Robert den Anruf bei Maria zuerst ab?
– Was war der genaue Grund für den Anruf bei Maria?
– Wurde dieser Anruf tatsächlich in Julians Wohnung getätigt?
– Warum rief Sonja ihre Schwestern nicht bereits von der Wohnung aus an, um sich direkt dort von ihr abholen zu lassen, anstatt sich vom Stiglmaierplatz abholen zu lassen? (Die zusätzliche Fahrtzeit für die Schwester hätte lediglich 3-4 Minuten betragen)
– Warum hat in jener Nacht kein Bewohner in Julians Haus irgendwelche störende Geräusche registriert, obwohl es ein hellhöriges Haus ist?
– Warum hörten die Besuche von obskuren Gestalten in Julians Wohnung laut Aussage der Bewohner des Hauses abrupt auf, nachdem Sonjas Vater im Haus war?
– Warum reagierte Julian derart merkwürdig auf ein Suchplakat?

Vielen Dank an Herrn S.S. für die Bereitstellung von Fotomaterial der aktuellen örtlichen Begebenheiten.

Kurz vor Sonjas Verschwinden

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Wochen vor Sonjas Verschwinden beklagte sie sich, dass bei längeren Telefongesprächen häufig Knacksgeräusche im Hörer auftraten. Sonjas Eltern gingen von technischen Unzulänglichkeiten aus und maßen diesem Vorkommnis keine weitere Bedeutung bei. Auch eine gewisse Zeit nach Sonjas Verschwinden, selbst nach Austausch gegen einen neuen Telefonapparat, traten diese Störungen noch eine gewisse Zeit danach sporadisch auf.
Sonjas Eltern gehen daher davon aus, dass ihr Telefonapparat bzw. Sonjas Gespräche abgehört wurden. Dies gaben sie auch bei der Polizei an, dort verneinte Kriminaloberrat Udo Nagel sehr emphatisch eine solche polizeiliche Aktion, obwohl Sonjas Eltern dies nach Sonjas Verschwinden als selbstverständlich akzeptiert hätten. Sie sind der Meinung, dass dies bereits vor ihrem Verschwinden und zwar von Unberechtigten erfolgte, andernfalls hätten sie ja annehmen dürfen, dass Sonjas Verschwinden von den Strafverfolgungsbehörden verhindert bzw. deren Ermittlung danach wohl etwas profihafter bzw. effizienter durchgeführt worden wäre.

Tilt 1995

Die Diskothek „Tilt“ in der Helmholtzstraße 12 im Jahr 1995, die Sonja desöfteren Donnerstags gemeinsam mit ihren Freundinnen besuchte.

Am 21.03.1995 lag vor der Wohnungstür eine wunderschöne rote Rose mit chinesischen Schriftzeichen auf den Blütenblättern, die übersetzt bedeuteten “Ich liebe Dich”.
Sonja wusste nicht, von wem sie abgelegt wurde, vermutete aber von Robert (nicht zu verwechseln mit Robert, dem letzten Begleiter. Die beiden Personen haben lediglich zufällig den gleichen Vornamen) , einem Bekannten der auch jeden Donnerstag die Musikhalle “Tilt” besuchte. Er bemühte sich um Sonja. Sie war einmal mit ihm aus, dabei blieb es allerdings. Sonja hatte kein weiteres Interesse an ihm.
Robert wurde kurz nach Sonjas Verschwinden von ihrer älteren Schwester Silvia im “Tilt” angetroffen. Auf die Rose angesprochen, gab er zu, diese Rose eigenhändig bemalt und dort abgelegt zu haben. Des Weiteren das er am Ostersonntag früh um 4:40 Uhr (also 5 Tage nach Sonjas Verschwinden) bei Sonjas Eltern angerufen habe (als sie den Telefonhörer abnahmen, war die Anwahl bereits unterbrochen). Trotz angebrachter Suchplakate beim Eingang des o.g. Lokals, wollte er von ihrem Verschwinden nichts gewusst haben. Zur Sache meinte er, dass Sonja labil sei und möglicherweise Selbstmord begangen habe und des Weiteren, dass Robert (der letzte Begleiter) wohl wisse wo sie sei.

In letzter Zeit verstand sich Sonja gut mit Thomas, Student und ehemaliger Schulkamerad ihrer älteren Schwester. Er hing früher ebenfalls der “Waver-Richtung” an und Sonja konnte sich daher sehr gut mit ihm unterhalten. Vermutlich ärgerte dies Robert, denn nach Sonjas Aussage nervte sie dieser in letzter Zeit sehr. Sonja ließ sich ihm gegenüber häufig verleugnen, nur um nicht mit ihm auszugehen zu müssen.

Am 04.04.1995 hatte Sonja ihren 19. Geburtstag. Anlässlich ihres Geburtstages feierte sie in den darauffolgenden Tagen zusammen mit ihren Freundinnen Lucie, Elli, und Anna, mit denen sie regelmäßig ihre Freizeit verbrachte, in verschiedenen Diskotheken. Die vorläufige Feier fand im Lokal “Hexe” in Gröbenzell statt. Am folgenden Donnerstag, den 06.04.1995 war die Gruppe sehr lange im “Tilt”. Am nächsten Tag, Freitag, dem 07.04.1995, fand dann die eigentliche Geburtstagsfeier in der Wohnung von Elli und Anna statt, wo Sonja bis Samstagmittag blieb. Am Sonntag, dem 09.04.1995 war sie dann nochmals bei den beiden.
Durch das tagelange Feiern und Ausgehen war Sonja am Montag, den 10.04.1995 sehr müde. Sie hatte daher auch keine Absicht, an dem verhängnisvollen Montag, auszugehen. Begründet ist dies auch darin, dass sie das mit ihrer Schwester gemeinsam genutzte Auto für diesen Abend nicht reserviert hatte.

– Von wem wurde das Telefon der Engelbrechts abgehört?
– Wie kommt der Rosenkavalier Robert darauf, dass Sonja möglicherweise Selbstmord begangen haben könnte und das Robert, der letzte Begleiter wisse wo Sonja sei?
– Aus welchem Grund rief Robert am frühen Morgen, gegen 4:40 Uhr am 16.04.1995, bei den Engelbrechts an?

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